Family matters – das gilt auch im Bereich Start-ups. Frauen gründen deutlich seltener als Männer in Deutschland, Migrant*innen deutlich häufiger, als die Allgemeinheit annimmt. Diese beiden Dimensionen von Diversität sind vergleichsweise bekannt. Weniger offensichtlich ist dagegen, welchen sozioökonomischen
Hintergrund Gründer*innen in Deutschland mitbringen.
Im Report „Start-ups und soziale Herkunft“ des Startup Verbands und der Bertelsmann Stiftung wird erstmalig das Thema soziale Herkunft im deutschen Start-up-Ökosystem in den Blick genommen und gezeigt, wie wichtig Vorbilder bei Lebens- und Karriereentscheidungen sind.
Das sind die Kernergebnisse
1. Starker Bildungshintergrund wird weitergegeben
85 Prozent der deutschen Start-up-Gründer*innen haben einen akademischen Abschluss und das gilt häufig auch für ihre Eltern; so haben 53 Prozent der Väter und 38 Prozent der Mütter einen akademischen Abschluss – gegenüber 18 Prozent in der Bevölkerung zwischen 55 und 74 Jahren.
2. Vorbilder in der Familie schaffen neue Unternehmer*innen
Bei 38 Prozent der Gründer*innen war mindestens ein Elternteil selbstständig tätig – bei 24 Prozent haben diese sogar Unternehmen mit Angestellten geführt. So können die Eltern als Role-Models und Mentor*innen bei der Start-up-Gründung dienen.
3. Akademischer und unternehmerischer Background hilft
Gründer*innen aus Akademiker- und Unternehmerhaushalten (53 bzw. 65 Prozent) wurden häufig bei ihrer Entscheidung zur Gründung in der Familie bestärkt und haben bis heute größere Netzwerke im Freundeskreis.
4. Ob Arbeiter- oder Unternehmerkind – Ambition ist da
Wenn erst einmal ein Start-up gegründet wurde, wird groß geplant und sowohl Gründer*innen aus Arbeiter- als auch Unternehmerhaushalten (64 bzw. 70 Prozent) möchten ihr Unternehmen zum erfolgreichen Exit führen.
5. Aber „family matters“ – auch beim Unternehmensaufbau
Obwohl die Ziele ähnlich sind, sammeln Gründer*innen mit Unternehmereltern häufiger als ihre Pendants aus Arbeiterfamilien externes Kapital ein (63 Prozent gegenüber 46 Prozent) – in der Folge haben die Start-ups der
Letztgenannten im Schnitt nur etwa halb so viele Mitarbeiter*innen.
(Quelle: startupverband.de)
Downloads
- Start-ups und soziale Herkunft 2024Urheberrecht© Bundesverband Deutsche Startups e.V. & Bertelsmann Stiftung