Gründungsjahr: 2023
„Ich begleite Frauen, wenn sie ihr Baby verloren haben, noch bevor es auf die Welt kommen konnte oder viel zu kurz bleiben durfte, da ich mehrmals erfahren musste, dass diese kaum Unterstützung finden, sowohl psychisch als auch physisch.“
Daniela Mundt
Was ist das Besondere an Ihrer Geschäftsidee?
Durch meine Arbeit enttabuisiere ich die Themen Fehl- und Totgeburt für mehr Sichtbarkeit in unserer Gesellschaft und trage einen wesentlichen Teil zur Aufklärung und Unterstützung Betroffener bei.
Ich habe mich bewusst für ein Online-Business entschieden, um mein Angebot für die Frauen deutschlandweit (und darüber hinaus) zugänglich zu machen.
Was waren die größten Stolpersteine bei der Gründung Ihres Unternehmens?
Wer oder was hat Ihnen geholfen?
Die größte Herausforderung war, zu erkennen, dass eine Website allein noch keine Kund*innen bringt. Mir hat es geholfen, in Form eines Coaching zu lernen, mich zu trauen, mich "zu zeigen" und Feedback von Freunden, aber auch potenziellen Kund*innen einzuholen. Das klingt jetzt simpel, kann aber ganz schön ans Ego gehen. ABER wichtig ist, zu lernen, welche Formate und Inhalte den Kund*innen helfen - wo der Bedarf liegt. Man muss bereit sein, die eigene Idee ständig weiterzuentwickeln und im Austausch mit der Zielgruppe zu bleiben.
Wer oder was hat Sie inspiriert, sich selbstständig zu machen?
Ehrlicherweise war die Selbständigkeit nie mein berufliches Ziel. Ich hatte in der Vergangenheit immmer gute und "sichere" Jobs, habe mich stets wertgeschätzt gefühlt und es gab defintiv noch reizvolle Entwicklungschancen. Das Thema rundum Fehl- und Totgeburten hat mich jedoch nicht mehr losgelassen und ich musste erkennen, dass die Selbständigkeit der einzige Weg ist, um hier eine Versorgungslücke in unserem Gesundheitsystem schließen zu können bzw. dazu beitragen zu können.
Würden Sie rückblickend etwas anders machen?
Ich habe 2022 entschieden, für 12 Monate nochmal in Teilzeit einen Job anzunehmen, weil die Anlaufphase des eigenen Businesses zäher lief als gedacht. Das würde ich nicht nochmal machen, weil ich schon "mittendrin" im Aufbau war und mir a) diese 20h/Woche und b) die Energie für mein Business gefehlt haben und daraus eine gewisse Stagnation statt Weiterentwicklung resultierte - man kann sich halt nicht teilen und jeder Tag hat nur 24h.
Warum haben Sie sich für Potsdam entschieden?
Ich selbst lebe seit Anfang 2021 in Potsdam und bin hier gut angekommen. Ich konnte in den 2,5 Jahren wertvolle Kontakte für mein Business knüpfen und bin inzwischen Teil eines Netzwerkes, welches das Ziel hat, für gesamt Brandenburg eine hilfreiche Plattform für SternenEltern aufzubauen.
Welchen Tipp können Sie anderen Gründer*innen mit auf den Weg geben?
Zu Beginn einer Idee gern erstmal nebenberuflich starten und sobald sich erste Kundenkontakte (inkl. Umsätze) zeigen, aufs Ganze gehen und hauptberuflich die eigene Businessidee verfolgen, sonst kommt man nicht vorwärts. Ganz nach dem Motto: Where the focus is, energy flows ;)
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass Betroffene erkennen, wie wertvoll es ist, Hilfe in so einer Krisensituation anzunehmen - für jetzt und den späteren Lebensweg, gerade wenn der Wunsch nach einer Folgeschwangerschaft besteht. Ich werde nicht müde, dafür zu sensibilisieren, erst der Trauer und Rückbildung den erforderlichen Raum zu geben, um dann körperlich und mental gestärkt in die Zukunft blicken zu können.
Gleichzeitig wünsche ich mir Kooperationen mit den Krankenkassen (Bezuschussung meiner Angebote für die Frauen), um für die Betroffenen und in der Gesellschaft ein Zeichen setzen zu können.